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Jana Hanke () 0049/3581667095
02826 Görlitz, - Berlin (Berlín)
COSTA BLANCA ZEITUNG - Ein Mann ein Pferd


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Abenteuer für Mensch und Tier: Extremritt von Spanien nach Deutschland über alte Handelswege.

Ein Mann, ein Pferd!


So weit die Hufe tragen
Burgos/Görlitz – ae. Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das Ross und Reiter allerhand abverlangt,
und wo immer die beiden auftauchen, vor allem in den Städten, werden sie staunend und ungläubig beäugt – muten sie doch in unserer von Autos geprägten Welt an wie Botschafter eines längst vergangenen Zeitalters. Über zwei alte europäische Handelswege führt den aus Görlitz in der Oberlausitz stammenden Pferdenarren Peter Ritz seine Reise auf dem Rücken von Andalusierhengst Corvacero: die Via de la Plata, die alte römische Silberstraße zwischen Mérida und Astorga, und die Via Regia vom galicischen Santiago de Compostela nach Görlitz an der polnischen Grenze. 6.000 Kilometer wollen die beiden am Ende geschafft haben – das bringt Mensch und Tier an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Nach etwa 1.800 bereits zurückgelegten Kilometern könnte Corvacero wohl Bücher über seine Abenteuer schreiben, denn es wird kaum ein anderes Pferd geben, das so viel in so kurzer Zeit erlebt hat. Und mit ihm sein menschlicher Weggefährte Peter Ritz, dem es zwar nach mehr als 16.000 Kilometer auf Pferderücken quer durch Europa an Erfahrungen im Extrem- und  Weitreiten nicht fehlte, der sich aber von Corvacero immer wieder überraschen lassen musste.
Der schöne PRE (Pura Raza Española) Hengst hat seinen mittlerweile erreichten Berühmtheitsgrad verdient: „Er lernt schneller als jedes anderes Pferd, das ich jemals kannte“,
schwärmt Peter von seinem wunderbaren Weggefährten und lebendigen „Untersatz“.
Wenn man bedenkt, dass der junge Hengst zu Beginn der Tour noch gar nichts von
der Welt kannte und ihn zu Anfang sogar eine Kuh in Erstaunen versetzte, oder sein Spiegelbild
in einer Glasscheibe, sind sein Mut und seine absolute Bereitschaft, die schwierigsten
Hürden zu meistern, um so beeindruckender.
 
Schnell von Begriff
Egal ob es sich um schmale Wege entlang tiefer Schluchten handelt, Gräben und Flüsse, Brücken über Autobahnen, große Städte mit verkehrsreichen Straßen oder um Menschenmassen, Corvacero scheint (außer rossigen Stuten…) inzwischen nichts mehr
aus der Ruhe zu bringen.
Zwischen 25 und 70 Kilometer nimmt der stolze Andalusier pro Tag unter die Hufe, bevor er
sich – zumeist in Schaf- oder Kuhställen – auf sein Strohbett plumpsen lässt.
52 Reittage liegen hinter dem inzwischen eingespielten Team – jeweils nach drei Tagen
gönnten sich Mensch und Tier eine Pause, um frische Kraft zu tanken. Wie es zu dem ungewöhnlichen Projekt kam? Peter hatte der Stadt Görlitz anlässlich der 800-Jahr-Feier der
Via Regia im Rahmen der sächsischen Landesausstellung 2011 einen Höhepunkt zum Begleitprogramm vorgeschlagen:
die Strecke vom Süden Spaniens bis nach Görlitz auf dem Rücken eines Pferdes zurückzulegen. So führte ihre Pilgerroute die zwei Abenteurer über die „Via de la Plata“
bis Santiago de Compostela und von dort, dem französischen Jakobsweg in entgegengesetzter
Richtung folgend, bis nach Burgos. Geplant war zunächst nur ein halbes Jahr für dieses Projekt, und wenn es bei der Abreise nicht zu einer dreimonatigen Verzögerung gekommen
wäre, dann könnten die Beiden tatsächlich nun schon am Ziel sein.
 
Was der alles kann...
Das spanische Sprichwort „no hay mal que por bien no venga“ (kein Übel in dem nicht auch etwas Gutes liegt) bewahrheitet sich hier mehr denn je, denn auf Grund der Verzögerung
und des dadurch bedingten längeren Aufenthaltes in Spanien wuchs die Popularität dieses Abenteuers in den Medien und in der spanischen Pferdelobby, welche zunächst überaus skeptisch war, denn ein spanisches Pferd sei zwar für Hohe Schule und Dressur gedacht, nicht aber für Distanzritte, unkte man – musste sich aber inzwischen eines besseren belehren lassen,
und interessiert sich seitdem umso mehr …
 
Zusammengewachsen
Corvaceros Reise ist mehr als nur ein Abenteuer, sie ist ein Beispiel dafür, wie eine  Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd wachsen kann. Genau diese Partnerschaft und Corvaceros Lernfähigkeit haben das bisher Erreichte erst möglich gemacht. Dieser Erfolg wäre
natürlich nicht entstanden ohne seine körperliche Konstitution, die ein Ergebnis präzisen Trainings und eine den besonderen Anforderungen angepassten Ernährung ist: „Das Gelingen
hängt wesentlich ab von der körperlichen Verfassung des Pferdes und dem Vertrauensverhältnis zwischen Ross und Reiter.“ Sein Traumpferd fand und kaufte Peter in Estepona:
„Corvacero war unter all den möglichen Kandidaten derjenige mit den stärksten Nerven, er
ließ sich selbst von einer Schlangen-Atrappe nicht aus der Fassung bringen, er trampelte
sie einfach in Grund und Boden“, schwärmt der Pferdenarr von seinem vierbeinigen
Partner. Die Tatsache, dass ein spanisches Pferd entgegen der allgemeinen Erwartung
diesen Distanzritt so hervorragend meistert, hat also auch das Interesse spanischer
Züchter geweckt, für die diese Reise zum Beweis der hohen Leistungsfähigkeit des spanischen
Pferdes geworden ist.
„Das Interesse an unserem Projekt ist enorm, in mehr als 30 verschiedenen spanischen
Medien wurde darüber berichtet“, erzählt Peter Ritz stolz der CBZ.
 
In aller Munde
Horse Projects plant nun den notwendig gewordenen zweiten Teil der Reise bis Görlitz,
der nach der Winterpause im Frühling von Burgos aus starten soll. Der zweite Abschnitt
des großen Abenteuers muss neu strukturiert und die dafür erforderlichen Mittel, wie z. B.
Begleitfahrzeug und Finanzierung, müssen generiert werden.
„Das Interesse und die Anfragen sind so umfangreich, dass sogar über eine Verlängerung
der Reise bis Kiew verhandelt wird, wo der historische Handelsweg Via Regia ja
eigentlich endet“, verrät Johanna Mayrhofer aus Estepona, ihres Zeichens Präsidentin des
Tierschutzvereins Planeta Animal, die als Teil des Organisationsteams Ross und Reiter
streckenweise begleitete und betreute. Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, sitzt
Peter Ritz mindestens bis zum nächsten Oktober noch auf Corvaceros Rücken …
 
Urlaub fürs Pferd
„Corvacero wird die Monate bis dahin in einer unserer Philosophie entsprechenden Pferdefarm
im Norden Spaniens verbringen, auf einem Hof bei Burgos. Zu den wichtigsten Kriterien
in der Auswahl dieser Farm, die sich auch auf unserem Weg befindet, gehört die
Tatsache, dass dieser Ort Corvacero die Möglichkeit bietet, den für sein Sozialverhalten
wichtigen Kontakt zu anderen Pferden zu haben, und dass es uns möglich ist, ihn für seine
Weiterreise Anfang März den Anforderungen entsprechend trainieren zu können, denn wir
haben bis Görlitz noch mehr als 4.000 Kilometer vor der Brust“, kündigt Peter an.

Reisetagebuch und weitere Informationen über das Projekt gibt es auf  www.viahop.com






Jana Hanke
() 0049/3581667095
02826 Görlitz, - Berlin (Berlín)
www.horse-projects.com

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